Ein großer Dank geht an Dilara C., Rica H., Lara T., Anne K., Paula, Till F., Valerie S., Simon K., Selina H. und alle anderen, die unsere Fragen zu ihren Hochschulen beantwortet haben. Und natürlich an die Studiensekretariate, die unsere Anfrage so schnell an die Studierenden weitergeleitet haben.
A wie Aachen
Die FH Aachen ist im Allgemeinen eher bekannt für ihre MINT-Studiengänge, aber auch Gestaltung kann hier studiert werden. In den ersten Semestern in KD schnuppert man erst in alle Bereiche wie Typografie, Fotografie, Layout, Web, Film und Kampagnen hinein, um sich dann in den späteren Semestern zu spezialisieren.
Die Studierenden beschreiben die Atmosphäre an der Hochschule als heimelig, sehr offen und unterstützend. Vor allem die Dozierenden und die ProfessorInnen nehmen sich viel Zeit für die Studierenden und seien hilfsbereit.
Wenn man an der FH Aachen Kommunikationsdesign studiert, kann man außerdem an vielen interessanten Vorträgen und Exkursionen teilnehmen – beispielsweise nach Paris oder Venedig.
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Alena Peichl
A wie Augsburg
An der Hochschule für angewandte Wissenschaften Augsburg wird nach dem Motto “Learning by Doing” gelehrt. Die Grundlagen Typografie, Zeichnen, Fotografie und Visuelle Kommunikation werden frei und mit wenig Regelwerk vermittelt. Mit tollen Werkstätten und top ausgestatteten, modernen Studios wird ein entspanntes Arbeiten und Lernen möglich. Als eine der wenigen Hochschulen in Deutschland hat Augsburg eine Professur in Schrift und zusätzlich eine in Infografik. Neben dem normalen Studienalltag gibt es die jährliche Werkwoche mit Workshops und jedes Semester eine Werkschau mit Gastvorträgen.
B wie Bewerbung
Um sich für den Studiengang Kommunikationsgestaltung oder -design zu bewerben, gibt es einige allgemeine Vorgehensweisen. An jeder der von uns befragten Hochschulen wird eine Mappe mit meist zehn eigenen Arbeitsproben gefordert. Zusätzlich zu den eigenen Arbeiten wird in den meisten Fällen eine Hausaufgabe von der Hochschule gestellt, die zusätzlich bearbeitet und eingereicht werden muss. Die Mappe fungiert in manchen Fällen als erste Bewerbungsrunde, in anderen Hochschulen wird sie gemeinsam mit dem nächsten Schritt, der Eignungsprüfung, gezeigt oder eingereicht. Die Eignungsprüfung kann je nach Studienort unterschiedliche Formen annehmen. Meistens werden gestalterische Aufgaben gestellt, die händisch gelöst werden müssen und zusätzlich wird ein persönliches Gespräch mit den Prüflingen geführt. Diese Prüfungen können eintägig sein oder bis zu vier Tage dauern. Aber auch die Präsentation der Mappe kann als Eignungsprüfung fungieren. Kleinere Zusatzaufgaben oder Formatvorgaben variieren je nach Hochschule.
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Alena Peichl
G wie Gemeinsamkeiten
Alle von uns untersuchten Hochschulen sind staatlich finanziert. Gemein haben die Hochschulen außerdem ein Vermitteln der Grundlagen in den ersten drei Semestern – meist Grundstudium genannt. Ab dem vierten Semester findet eine Spezialisierung auf verschiedene Weisen statt. Auch der familiäre Umgang innerhalb des Fachbereiches wurde von allen Befragten hervorgehoben, was sicherlich für viele sehr ansprechend sein kann, die auf eine solche Weise studieren möchten. Wie im Punkt “B wie Bewerbung” bereits erklärt, zeigen auch die Bewerbungsverfahren der unterschiedlichen Hochschulen deutliche Gemeinsamkeiten.
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Alena Peichl
K wie KG
Was ist eigentlich KG? Viele berichteten, dass sie diese Frage vor Studienbeginn nicht vollständig beantworten konnten und auch heute fällt es noch schwer, diese Frage kurz und knackig zu beantworten. Wir haben unsere Instagram-Community gefragt und viele, zum Teil sehr kreative, lustige und nicht immer ernst gemeinte Antworten erhalten, die wir Euch nicht vorenthalten möchten. Stefan Bufler, Professor für Kommunikationsdesign und Corporate Branding an der Hochschule Augsburg beschreibt den Beruf des Kommunikationsgestalters aus verschiedensten Perspektiven und versucht diese miteinander zu vereinen. So seien sie Gestaltungsprofis, die Botschaften anhand von visuellen Codes so formulieren, dass die gewünschte Wirkung entfaltet werde. Dabei könne das Ergebnis informativ, überzeugend, verführend, unterhaltsam, aufklärend, warnend, kennzeichnend, personalisierend, ordnend, strukturierend, Orientierung stiftend oder lediglich schön sein. (1)
Unsere Definition: KG ist die vielseitige Gestaltung von Botschaften und Informationen aller Art.
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Alena Peichl
K wie Konstanz
Die HTWG Konstanz hat neben den Gestaltungsstudiengängen auch viele Studiengänge in den Bereichen Technik und Wirtschaft. Die von uns befragten KD-Studierenden schwärmten von der familiären Umgebung, die hauptsächlich durch die kleine Semestergröße von 20 Studierenden und das Engagement der ProfessorInnen und Dozierenden entsteht. Mit einem eigenen Gebäude, dass auf Kommunikation ausgelegt, offen gehalten und direkt am Wasser gelegen ist, kann sich kreativ ausgelebt werden. Nachdem in den ersten drei Semestern die Grundlagen der Gestaltung gelehrt werden, kann im vierten Semester der eigene Schwerpunkt gelegt werden. Dafür stehen vielerlei Bereiche zur Auswahl, wie Marken und Identitäten oder Konzepte und Kampagnen.
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Alena Peichl
L wie Leipzig
In Leipzig kann an der HGB sehr künstlerisch Gestaltung studiert werden. Im Unterschied zu den anderen Hochschulen, die wir für diesen Beitrag untersuchten, wird hier noch das Diplom erstanden und ein großer Wert auf handwerkliche Techniken wie Handsatz, Siebdruck oder Risografie gelegt. Nach den Grundlagen des Grafikdesigns und Zeichnens im ersten Semester werden die Studierenden im vierten Semester auf ihr Zwischendiplom vorbereitet. In wöchentlichen Vorträgen und verschiedenen Wahlkursen können zusätzlich zum Studienschwerpunkt Interessen im technischen, geschichtlichen oder auch politischen Bereich abgedeckt werden.
M wie Meinung
Wer sich für einen Designstudiengang interessiert, sollte sich vorab informieren und herausfinden, welcher Studiengang der Richtige ist. Dafür sind meistens die verschiedenen Veranstaltungen der Hochschulen wie zum Beispiel Mappenberatungen oder Semesterausstellungen eine gute Gelegenheit. Bei den Ausstellungen können sich Interessierte vor Ort Arbeiten der Studierenden ansehen und mit ihnen ins Gespräch kommen. Am besten besucht man die Semesterausstellungen an mehreren Studienorten, um zu vergleichen und zu klären, ob eher der gestalterische oder der künstlerische Ansatz zu einem passt und wo man sich am wohlsten fühlt. Die persönliche Meinung und Einschätzung darüber, inwiefern es einem liegt, gestalterische Herausforderungen im Team zu lösen und umzusetzen, ist für die Entscheidung ebenfalls von Bedeutung.
O wie Online
Anfangs war es für jeden kaum vorstellbar, dass der gesamte Unterricht online stattfindet. Dennoch hat jede Hochschule, mit der wir uns beschäftigt haben innerhalb der verfügbaren Zeit ein gutes Konzept für den Online-Unterricht erarbeitet und die Durchführung lief viel besser als gedacht. Zusammengefasst findet eine Vielzahl der Kurse online statt. Zudem wurde oft versucht, vor allem den Erstsemestern den Zugang zur Hochschule zu ermöglichen und einige Präsenzveranstaltungen anzubieten. Die vorgeschriebene Kontaktnachverfolgung wurde beispielsweise mittels QR-Code oder Anwesenheitsliste gewährleistet. Der Online-Unterricht findet bei den befragten Hochschulen über Webex oder Zoom statt und um die Studierenden auf dem Laufenden zu halten, gibt es an manchen Hochschulen einen Mail-Newsletter. Zudem können Studierende ihre Probleme, Sorgen oder Wünsche loswerden, indem sie beispielsweise an einer wöchentlichen Umfrage teilnehmen, eine Sprechstunde buchen oder sich über entsprechende Slack-Channels melden. Obwohl jede Hochschule ihr individuelles Konzept für das Onlinestudium gefunden hat, freuen sich alle wieder auf den gewohnten Präsenzunterricht und den persönlichen Erfahrungsaustausch vor Ort, denn gerade von diesem Austausch lebt das Designstudium.
S wie Schwäbisch Gmünd
Die HfG Schwäbisch Gmünd legt den Schwerpunkt auf die begründbare Gestaltung und weniger auf die künstlerische. Im Studium wird deswegen vor allem vermittelt, wie Gestaltungsgesetze und -konzepte strategisch hilfreich eingesetzt werden und wie deren Verwendung begründet werden kann. Die Studierenden lernen viel über Strukturen, Strategien und Regeln von Gestaltung. Die HfG unterscheidet sich von anderen Hochschulen vor allem dadurch, dass sie mit vier Bachelor- und einem Masterstudiengang nur Gestaltungsstudiengänge anbietet. Durch die geringe Anzahl an verschiedenen Studiengängen, ist die Hochschule und die Zahl der Studierenden nicht sehr groß und es herrscht eine familiäre Grundstimmung. Um den Studierenden möglichst viel zu bieten, gibt es jedes Semester Vorträge zu verschiedenen Themen. Eine Besonderheit ist zudem die Laborwoche und die International Week, die abwechselnd einmal im Semester stattfinden und den Studierenden die Möglichkeit geben, Einblicke in andere Bereiche der Gestaltung zu erhalten.
T wie Trier
An der FH Trier können im Fachbereich Gestaltung außer Kommunikationsdesign viele weitere Studiengänge, wie beispielsweise Modedesign, Innenarchitektur oder Intermedia belegt werden. Durch die Größe der Hochschule und die vielen unterschiedlichen Studiengänge ist der interdisziplinäre Austausch in verschiedenen Themenbereichen sehr umfangreich. Gleichzeitig ist durch die Größe das Gemeinschaftsgefühl geringer als an kleineren Hochschulen. Trotzdem berichteten uns die Studierenden, dass persönliche Beratungen nicht zu kurz kommen und sich die ProfessorInnen und Dozierenden Zeit für einzelne Projekte nehmen. Trier fokussiert seine Lehrmethoden stark auf den analogen Gestaltungsbereich und gestaltet das Studium sehr viel freier als beispielsweise Schwäbisch Gmünd. Der Fokus der Projekte liegt dabei weiter auf dem Inhalt, als in der reinen Gestaltung.
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Alena Peichl
U wie Unterschiede
Der Studiengang Kommunikationsgestaltung oder Kommunikationsdesign ist an jeder Hochschule leicht anders konzipiert und auch die Vermittlung der Lerninhalte, also die Lehrmethoden, unterscheiden sich. Dennoch kann man die Gestaltungslehre grob in zwei Bereiche einteilen. Zum einen gibt es die künstlerische Gestaltungslehre und zum anderen die strategische Gestaltungslehre mit dem Fokus auf Systemen und Konzepten. Der wohl größte Unterschied zwischen den von uns befragten Hochschulen liegt in der allgemeinen Ausrichtung der Hochschule. Schwäbisch Gmünd als reine Gestaltungshochschule steht gegen Konstanz mit vielen technischen und wirtschaftlichen Studiengängen oder die Hochschule Aachen, die für ihre MINT-Studiengänge bekannt ist. Außerdem gibt es große Unterschiede in der Größe der Hochschulen, die mit 500 bis 15.000 Studierenden, sehr stark schwankt.
W wie Würzburg-Schweinfurt
Die Fakultät Gestaltung an der FHWS in Würzburg-Schweinfurt verfügt über eine Vielzahl von speziellen Einrichtungen, wie einem Fotolabor oder Tonlabor, und ermöglicht es den Studierenden, in verschiedenen Bereichen zu experimentieren. Für jeden, der kreativ studieren möchte und den Prozess der Ideensammlung erlernen will, ist diese Hochschule genau die richtige. Der Fokus liegt vor allem auf der konzeptionellen Arbeit und das Studium bietet viele Freiheiten, wodurch sich die Studierenden bei experimentellen Projekten weiterentwickeln können. Zwar zählen die ersten drei Semester zum Grundstudium, mit weitgehend vorgegebener Fächerbelegung, dennoch sind bereits ab dem zweiten Semester manche Kurse frei wählbar. Ab dem vierten Semester werden eigene Schwerpunkte gelegt, die von Interaktiven Medien über Bewegtbild bis hin zu freier Arbeit gehen können.
Z wie Zahlen
Anzahl Studiengänge: 5-69
Anzahl Studierende: 700-15.000
Anzahl ProfessorInnen: 27-375
Gründungsjahr: 1761-1971
Zahlen über Zahlen. Es gibt die historisch über Jahrhunderte gewachsenen Hochschulen und daneben eine nicht unerhebliche Anzahl an kleineren im 20. Jahrhundert gegründeten Hochschulen. Deswegen sind die Unterschiede zwischen einzelnen Standorten äußert groß. Beispielsweise bezüglich der Anzahl der Studiengänge, die von 5 bis 69 reicht, oder die Anzahl Studierender, die zwischen 700 und 16.000 schwankt, zudem gibt es Hochschulen mit bis zu 375 Professoren, andere hingegen haben lediglich 27. Bei den genannten Zahlen muss aber beachtet werden, dass diese auf die gesamten Hochschulen bezogen sind und nicht auf den reinen Gestaltungsbereich, wodurch diese großen Unterschiede entstehen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Gründungsjahr der Institutionen. Manche Hochschulen existieren schon seit 1764, wie die HGB Leipzig. Viele Hochschulen sind aber noch relativ jung und wurden erst 1971 gegründet. In diesem Jahr wurden fünf der sieben von uns untersuchten Hochschulen gegründet.
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Alena Peichl
Informations-Quellen
(1) Stefan Bufler
(2) FH Aachen
(3) Hochschule Augsburg
(4) HTWG Konstanz
(6) HGB Leipzig
(7) HfG Schwäbisch Gmünd
(8) FH Trier
(9) FHWS Würzburg-Schweinfurt