air up: Wie führt man ein Start-up?

air up: Wie führt man ein Start-up?

Wie bekommt man Geld für sein Start-up? Wie ist die Teamharmonie untereinander? Gibt es eine Arbeitsteilung oder mischt jeder überall mit? Diese Fragen und noch viele mehr, werden in unserem zweiten Podcast mit dem Thema Unternehmensgründung geklärt.

air up: Wie führt man ein Start-up?

Minuten

Kapitel

Timecode

Einleitung
00:18
Ups and Downs der Gründung
00:55
Es gab sicher viele Rückschläge?
02:50
Unknown knowledge
06:14
Gibt es da noch andere Faktoren, die du unterschätzt hast bzw. die ihr überschätzt habt?
08:45
Hattet ihr einen Workflow?
13:00
Zeitmanagement
15:00
Externe Mitarbeiter
18:01
Was war denn eure höchste Wochenarbeitszeit?
20:03
Outro
21:55
Einleitung
Niklas

Herzlich Willkommen zum zweiten Teil unserer dreiteiligen Podcast Serie zum Thema Unternehmensgründung. Wir, das sind Niklas, Amalia und Mariam, leiten euch auch durch diesen Teil. Mit von der Partie ist auch wieder Lena, Gründungsmitglied des Start-ups air up. Letzte Woche haben wir uns über den Beginn und die Ideenfindung unterhalten und heute wollen wir daran anknüpfen. Denn today geht es um die Abläufe von den Prozessen und auch Probleme die vielleicht aufgetreten sind. Und damit auch zu unserem ersten Themenbereich nämlich die Ups and Downs eurer Gründung. Da würde mich zunächst euer größtes Erfolgserlebnis interessieren, welches ihr auf dieser Reise so erlebt habt?

Lena

Das ist eine gute Frage, Niklas. Ich kann sie nicht zu 100% beantworten. Das wird wahrscheinlich auch von jedem/r von uns ein anders sein. Mein größtes Erfolgserlebnis war das ganze Rebranding. Das klingt jetzt erstmal nach einem kleinen Teil in der Unternehmenshistorie, aber dafür habe ich ganz lange viel gearbeitet. Wir haben das 2020, also letztes Jahr, in der Mitte ausgerollt und da steckt auf jeden Fall viel Hirnschmalz und viel Energie dahinter. Das war für mich ein riesen Erfolgserlebnis zu sehen, dass es funktioniert. Das war super cool. Aber ich meine für die Unternehmensentwicklung waren die ganzen Finanzierungsrunden genauso essentiell. Dieser Moment als wir bei Frank Thelen das erste Mal im Büro saßen oder so. Und er dann gesagt hat, sie haben Interesse und würden gerne in uns investieren. Das war mega geil. Oder jetzt auch die letzte Serious-A Finanzierung. Da hat dann Pepsi bei uns angeklopft und Interesse bekundet. Ich meine, wenn man so eine kleine Klitsche in München ist.

Dieser Moment als wir bei Frank Thelen das erste Mal im Büro saßen

Niklas

Da ist der Globalplayer schon ein riesen Meilenstein.

Da ist der Globalplayer schon ein riesen Meilenstein.

Lena

Ja, voll!

Niklas

Gerade auch auf die Finanzierung bezogen – das ist sicher auch nicht nur ein knall hartes Verhandeln, sondern auch sicher viel hoch und herunter. Es gab sicher viele Rückschläge. Oder gab es auch vielleicht Momente, an welchen ihr gedacht habt, wow es funktioniert alles auf Anhieb. Wie gut seid ihr durchgekommen?

Lena

Insgesamt, glaube ich, können wir uns sehr glücklich schätzen, dass wir wenig Rückschläge hatten. Im Vergleich zu anderen Start-ups sind wir echt relativ gut. Zwar hat man das ein oder andere Mal ein blaues Auge bekommen. Aber ansonsten sind wir ziemlich unbescholten durch diesen bisherigen Verlauf durchgerutscht. Dennoch gab es natürlich auch Rückschläge und ganz harte Zeiten. Vielleicht ein kleiner Einblick: kurz bevor wir auf den Markt gekommen sind bzw. kurz bevor wir unser Produkt in Produktion geschickt haben, hatten wir ganz wenig Zeit, um das finale Design zu machen und die finalen Änderungen in den Prototypen zu implementieren. Wir hatten das Problem, dass wir mit möglichst wenig finanziellen Mitteln dieses Produkt herstellen wollten. Das heißt, wir wollten möglichst wenige Elemente in dem Produkt und haben versucht jedes extra Element zu vermeiden, unter anderem extra Dichtungen. Wenn man aber eine Flasche hat, muss Luft rein und wieder raus zirkulieren können. Wir haben ein Kopfteil aus Silikon mit Lüftungslippe hergestellt und sind davon ausgegangen, dass kein Wasser aus der Flasche fließt, wenn man man sie umdreht. Dann haben wir aber festgestellt, dass bei dieser Trinkflasche das Kippen zur automatischen Bewegung der Nutzenden gehört. Wie bei einer Sportflasche. Man kippt sie so hoch und diese Bewegung hat ausgereicht, um die Leute immer mit Wasser voll zukippen. Uns war das Problem bewusst. Wir wussten aber auch, dass wir nicht mehr wirklich Zeit dafür hatten und wir haben auch keine Kohle, um diese Dichtung einzubauen. Wir lassen das jetzt einfach so. Da sind unsere Investoren eingesprungen und haben gesagt: „Alter, das geht so nicht. So ein Produkt könnt ihr nicht auf den Markt bringen. Wenn sich die Leute jedes Mal beim Trinken alles voll mit Wasser kippen und wenn das beim ersten Mal nutzen passiert, dann funktioniert das nicht!” Deswegen haben wir dann diesen Knick eingebaut, der jetzt doch sehr charakteristisch für unserer Trinkflasche ist. Das gibt im Endeffekt dem Nutzer eine Richtung vor wie er die Flasche zu halten hat und gleichzeitig verhindert er, dass man die Flasche komplett überkippt. Aber das war ein Moment, wo wir einfach total unter Druck und unter Stress standen und gesagt haben „ja das passt schon. Das machen wir jetzt irgendwie so. Das funktioniert.” Und dann die Investoren eingeschritten sind und gesagt haben: „Nein!” Natürlich wurde unser Zeitplan dadurch auf den Kopf gestellt. Das war so ein Moment, wo wir auf jeden Fall gefrustet und gestresst waren.

Natürlich wurde unser Zeitplan dadurch auf den Kopf gestellt.

Unknown knowledge
Amalia

Ja, das kann man sich vorstellen. Wenn man ein Unternehmen gründet, dann tritt man in eine Art Geheimclub ein, oder? Also man kommt wo rein, wo andere noch nie waren und jetzt würden wir dich gerne aus dem Nähkästchen plaudern hören. Was erzählt einem niemand, wenn man ein Unternehmen gründet und das erst herausfindet, wenn man ein Unternehmen gründet? Gibt es da was?

Lena

Man geht ja immer davon aus, wenn man von Start-ups hört und irgendwie davon liest: „Oh, das macht super viel Spaß, man hat total viele Freiheiten, man kann sich total selbstverwirklichen und ich glaube sogar, dass das Gegenteil erstmal der Fall ist. Denn man hat deutlich weniger Freiheiten als man denkt. Du bist zeitlich viel mehr eingebunden und deine Freizeit ist gleich null. Außerdem bist du sehr viel abhängiger von deinen Teammitgliedern, deinen MitgründerInnen. Das ist sogar vertraglich geregelt. Du kannst nicht einfach sagen: „Ciao, kein Bock oder heute passt es mir gerade nicht so.” Das ist nicht möglich. Wenn man externes Geld benötigt, dann hast du nochmal mehr Leute mit drinnen, die auch mitsprechen wollen. Das heißt, diese Freiheit, von der immer alle sprechen, die ist anfangs nicht gegeben, die kommt erst viel später. Ich zum Beispiel würde behaupten, ich genieße heute sehr viele Freiheiten, die ich in einem anderem Job nie bekommen würde. Beispielsweise bearbeite ich Themen wie Produktversionen und kreiere wilde Konzepte und Ideen. Das ist was, wo man als ProduktdesignerIn immer von träumt, aber dann in der Realität von einer anderen Situation erwartet wird, an welchen man nur ganz viel CHD machen muss, aber sich weniger Zeit für Ideen nehmen kann. Ich glaub, dass hat sich im Lauf sehr stark verändert und das ist aber was, wovon alle immer sprechen. Du hast so viele Freiheiten. Das finde ich, stimmt nicht.

Denn man hat deutlich weniger Freiheiten als man denkt. Du bist zeitlich viel mehr eingebunden und deine Freizeit ist gleich null.

Amalia

Du hast gerade gesagt, dass sehr viel Freizeit draufgeht für die Unternehmensgründung und das man das wahrscheinlich im Vorhinein unterschätzt. Gibt es da noch andere Faktoren, die du unterschätzt hast bzw. die ihr überschätzt habt. Auch auf die Zeit bezogen. Gab es so eine Sache, eine Nische, die sehr viel Zeit eingenommen hat und eine andere Sache sehr wenig, obwohl ihr gedacht habt, dass ist ja mega viel, was ich da machen muss? Gab es da irgendwas in der Hinsicht?

Lena

Ja, definitiv. Ich kann da wieder nur von mir sprechen. Als wir gesagt haben, okay wir gründen jetzt dieses Unternehmen. Wir arbeiten Vollzeit dran. Wir machen das jetzt. Dachte ich: „Naja, jetzt ist das noch so ein halbes Jahr Designarbeit und dann gehen wir schon auf den Markt.” Am Schluss habe ich zwei Wochen Zeit gehabt für das Produktdesign und für alles andere ist sehr viel Zeit draufgegangen: Unternehmensgründung, Buchhaltung, Versicherungen. Dieser ganze bürokratische Schei*, den man machen muss. Der nimmt unglaublich viel Zeit in Anspruch. Und dann auch noch wie schütze ich mein Produkt. Du musst ganz viel mit Anwälten sprechen. Du musst dir Gedanken machen wie über die Datenschutzgrundverordnung. Das waren so Themen, da denkst du nicht drüber nach. Das sind so super trockene ätzende Themen, mit denen du dich am Anfang auseinandersetzen musst und die nehmen sehr viel mehr Zeit in Anspruch als eigentlich die Produktentwicklung an sich. Das habe ich anders eingeschätzt.

Das sind so super trockene ätzende Themen, mit denen du dich am Anfang auseinandersetzen musst.

Amalia

Habt ihr auch das Geld anders eingeschätzt? Habt ihr euch was vorgestellt und dann war das viel mehr Geld welches man dafür benötigt oder viel weniger?

Lena

Um ehrlich zu sein, ich habe mir über Geld davor nie konkret Gedanken gemacht. Ich hatte oder wir hatten sehr viel Glück, dass wir jemanden hatten, der sehr viel mehr Ahnung hatte davon als ich oder Tim oder vielleicht auch Fabian. Jannis wusste schon mehr. Wobei am Anfang weiß man überhaupt nicht wie man an dieses Thema herangehen soll. Es fängt ja an mit der Finanzierungsrunde. Du holst Investoren rein. Du weißt vielleicht ungefähr, wie viel Geld du brauchst, um eine Produktion aufzusetzen. Davon hast du eine grobe Vorstellung. Du weißt ungefähr wie viel Geld du dafür benötigst für die nächsten Schritte, aber dann musst du dir auch Gedanken machen wie viel ist denn dein Unternehmen zu dem Zeitpunkt wert, weil du brauchst eine Unternehmensbewertung. Denn das Geld was du von den Investoren bekommst, musst du auch für Anteile abgeben. Und wie viele Anteile du abgeben musst, hängt von der Unternehmensbewertung ab. Das Ganze ist immer ein bisschen wie ein Blick in eine Glaskugel. Denn es gibt kein Richtig und Falsch und man fragt diesbezüglich andere Start-ups. Du fragst jemanden, der im selben Bereich unterwegs ist und in einem ähnlichen Stadium ist: „Wie habt ihr das denn gemacht? Wie viel habt denn ihr damals verlangt für eure Anteile? Wie viel wart ihr zum Zeitpunkt x Wert? Welche Investoren habt ihr an Board? Könnte man da vielleicht einen Kontakt herstellen?” So läuft das am Anfang.

Amalia

Also, unterstützt man sich als Start-ups untereinander, damit man weiß wie der Hase so läuft?

Man unterstützt sich als Start-ups untereinander.

Lena

Ja, genau. Das ist auch das aller Wichtigste, glaube ich, in dieser Anfangsphase, dass du ein gutes Netzwerk hast mit anderen Start-ups oder über das du andere Start-ups, die in einem ähnlichen Bereich sind, kennenlernst.

Workflow
Mariam-Sophie

Richtig spannend, auch mal den Einblick dazu zu bekommen. Hattet ihr dann auch so konkret einen Workflow wie ihr dann vorgegangen seid? Wie ein Tag aussah oder eine Woche?

Lena

Ne, Workflow hatten wir keinen. Ich glaub, wir haben damit begonnen, dass wir uns am Anfang tatsächlich mal die Frage gestellt haben: „wie viel wollen wir denn tagsüber arbeiten, wann wollen wir arbeiten, haben wir Kernarbeitszeiten?”, wie auch immer. Was man eben so aus Unternehmen kennt. Ich glaub später stellt man fest, man muss einfach viel arbeiten und hoffentlich nicht am Wochenende. Das war so die Grundeinstellung, würd ich mal behaupten. Man hatte in der ersten Phase auch schon viel am Wochenende gearbeitet. Später war es dann aber auch sehr abhängig von der Abteilung. Kurz vor der Finanzierungsphase hat klassischerweise Jannis am meisten zu tun. Weil er dann alles vorbereiten muss und so weiter und sofort. Wenn es um irgendeine neue Patentanmeldung und solche Scherze geht, dann weiß Fabian, dass er sehr viel zu tun haben wird. Kurz vor dem Marktstart hatte ich sehr viel zu tun, als es ums Produktdesign ging oder bei den ganzen Rebranding. Es ist sehr unterschiedlich.

Mariam-Sophie

Also, habt ...

Lena

Und heute haben wir Kernarbeitszeiten. Also, heute. Ja?

Mariam-Sophie

Ne, ich bin gerade nur reingesprungen, aber du kannst ruhig noch.

Lena

Ne sag, was wolltest du sagen?

Mariam-Sophie

Ne ich wär weitergegangen, wie ihr euch aufgeteilt habt. Das hängt ja auch mit dem Workflow zusammen.

Lena

Ja, wir haben uns aufgeteilt. Die Frage hab ich mir am Anfang auch gestellt. JedeR hat zwar einen unterschiedlichen Hintergrund gehabt außer Tim und ich. Bei Tim und mir war nochmal die Sondersituation, dass wir die selbe Ausbildung hatten und wir uns trotzdem aufteilen mussten, weil es nicht drin war, dass ein Bereich von zwei Leuten und der ganze Rest von zwei Person abgedeckt werden muss. Tim hat einen Uhrmachermeister und kannte sich deswegen schon gut aus mit dem Thema Mechanik. Er hatte ein bisschen Plan von dem Thema Produktion und war da auch sehr gewillt sich reinzufuchsen. Darum hat er sich dann in so eine technische Richtung entwickelt und ich hab mich in die klassisch kreative Richtung entwickelt. Speziell bei dem ganze Thema Markenaufbau, Produktdesign, erste Verpackung hab ich mitgeholfen. Später das Rebranding und die ganze Markenstrategie. Fabi hat das Thema Lebensmittel und die ganzen rechtlichen Themen übernommen und Jannis die ganzen Finanzen. Dann hat man sich immer noch so Aufgaben zu geschachert. Wenn es dann um die Datenschutzgrundverordnung ging beispielsweise. Wer hat gerade noch Zeit? Okay, ich mach’s. So war das dann ein bisschen. Am Anfang war alles ein bisschen ungeplant. Viel später hat man natürlich Experten angestellt, die das Thema übernommen haben. Und am Schluss sind doch die meisten ihrer Grundrichtung treu geblieben bis auf Fabi, der macht heute Logistik und Operations. Er hat nicht mehr so viel mit der ganzen Aroma Entwicklung zu tun, sondern ist in einen anderen Bereich reingerutscht, sag ich mal.

Mariam-Sophie

Würdest du schon sagen, dass es eher Sinn macht nicht nur Leute aus dem Design, sondern auch jemanden der/die BWL kann am Anfang im Team zu haben? Dass das hilft?

Lena

Ja, auf jeden Fall. 100%. Tim und ich wären wahrscheinlich nicht weit gekommen. Am besten stellst du dich auf, wenn du die Grundkenntnisse für das Produkt oder den Service im Team hast. Bei uns waren es Produktdesign und Produktentwicklung plus einem Lebensmitteltechnologen, das war eine ganz gute Kombination für das Grundprodukt. Dann brauchst du jemanden, der/die sich den Finanzen widmet und später jemanden, der/die sich um das ganze Thema Marketing kümmert. Das war bei uns ein ganz gutes Set-up. Das ist aber natürlich von Team zu Team unterschiedlich. Im Normalfall brauchst du ein diverses Team.

Tim und ich wären wahrscheinlich nicht weit gekommen.

Mariam-Sophie

Was mich jetzt noch persönlich interessiert, ob man auch Externe dafür reinholen kann? Wie ihr gesagt habt, im Nachhinein habt ihr noch Leute von außen dazu geholt. Oder würdest du sagen, dass man dafür eher intern im Team jemanden integrieren sollte?

Lena

Naja, es kommt natürlich drauf an. Am Anfang waren wir auf unsere Gehälter limitiert. Wir hatten auch kein Geld, um jemanden anzustellen und waren limitiert von unseren Stipendien, für was wir drei Gehälter bekommen haben. Diese haben wir schon untereinander aufgeteilt und wussten noch eine weitere Person davon zu bezahlen wird schwierig. Darum haben wir dann versucht, das möglichst gut in unserem Team abzudecken. Später natürlich, als wir dann aus dem Stipendium raus waren und das Geld hatten, haben wir Leute angestellt und reingeholt. Und ja klar, man könnte auch mit Externen, mit Freelancern und mit Agenturen zusammenarbeiten, aber auch dafür hat uns am Anfang das Geld gefehlt. Unsere Strategie war eher unsere Kompetenzen über unsere Investoren zu ergänzen. Zum Thema Produktion zum Beispiel, was für uns lange Zeit ein riesen Fragezeichen war, haben wir uns Ralf Dümmel reingeholt. Er konnte uns mit seiner Firma und seiner Erfahrung helfen. Oder zum Thema Unternehmensaufbau hat uns Freigeist, die Firma von Frank Thelen, geholfen. Im Bereich Getränke hat uns Christoph Miller, der dritte im Bunde, geholfen. Und so haben wir gestartet.

Mariam-Sophie

Ist auf jeden Fall ein schlauer Ansatz. Noch eine Frage bevor wir zum Abschluss kommen. Was war denn eure höchste Wochenarbeitszeit? Kannst du uns da was Konkretes sagen?

Lena

Oha, schwierig. Aber als es für mich am aller stressigsten war, habe ich im Schnitt drei Stunden oder vier Stunden geschlafen und das über ein, zwei Wochen. Da war Land unter. Das waren diese zwei Wochen, an welchen ich Zeit für das Design hatte. Viel schlimmer als dieser Arbeitsaufwand ist im Normalfall der psychische Druck, der dahinter steht. Weil du musst dir vorstellen, du arbeitest ja immer ins Nichts hinein. Bei uns war das so, dass wir uns ja überhaupt nicht mit einem anderen Unternehmen oder einem anderen Produkt vergleichen konnten. Wir wussten nicht was bei anderen gut funktioniert. Du standest immer vor der Entscheidung machst du das oder jenes und es gab kein Richtig und Falsch. Es gab nur Annahmen und Hypothesen. Es gab keine Datengrundlage. Es gab gar nichts. Das heißt das war eher der Druck. Und dann zu wissen, okay die erste Produktcharge, die wir haben produzieren lassen, waren 80.000 Flaschen. Das war unglaublich für uns. Erst dachten wir uns, wir machen so eine erste Produktserie von 1.000 bis 10.000 Flaschen. Aber das geht nicht, wenn du Spritzgussteile hast. Bei sowas musst du das Geld so oder so in die Werkzeuge investieren. Es war also klar, dass wir eine große erste Charge produzieren müssen. Wenn du diese zwei Woche jeden Abend da sitzt und überlegst, dann denkst du dir: “Fu*k, ey, wenn ich das jetzt verkacke, ey!” Dann hast du halt 80.000 Flaschen für den Müll produziert und da steckt das Geld von Leuten drin. Du willst natürlich auch nicht deine Mitgründer enttäuschen und so. Da steckt viel psychischer Druck dann dahinter.

Viel schlimmer als dieser Arbeitsaufwand ist im Normalfall der psychische Druck, der dahinter steht.

Niklas

Dann sind wir auch am Ende unseres zweiten Podcastteils angekommen. Erstmal vielen Dank Lena, dass du heute wieder dabei warst. Und wir hoffen natürlich auch, dass es Euch gefallen hat. Dennoch würden wir uns über Feedback freuen und ihr könnt uns auch auf Instagram folgen (@formatplus_magazin). In der nächsten Folge geht es dann um die Zukunft von air up und Lena beantwortet, die von euch gestellten Fragen. Bis dahin. Bleibt gesund.

Ich bin Amalia Gutmann

Amalia Gutmann

Name: Amalia Gutmann

Alter: 24

Wohnort: Schwäbisch Gmünd

Beruf: Studentin

Hauptcharakterzug: Erfinderisch

Lieblingsschrift: Univers

Lieblingsfarbe: Dunkelblau

Ich bin Mariam-Sophie Karl

Portrait einer lachenden Studentin mit dunkelbraunen Haaren im Dutt vor weißem Hintergrund

Name: Mariam-Sophie Karl

Alter: 25

Wohnort: Schwäbisch Gmünd

Beruf: Studentin

Hauptcharakterzug: Farbenfroh

Lieblingsschrift: Didot

Lieblingsfarbe: Grün/Blau

Ich bin Niklas Terodde

Niklas Terodde

Name: Niklas Terodde

Alter: 26

Wohnort: Schwäbisch Gmünd

Beruf: Student der Interaktionsgestaltung

Hauptcharakterzug: Redegewandt

Lieblingsschrift: Megrim Medium, Archia

Lieblingsfarbe: Cyber Yellow

Ich bin Lena Jüngst

junge braunhaarige Frau mit verschränkten Armen in sonniger Umgebung

Name: Lena Jüngst

Alter: 30

Wohnort: München

Beruf: Unternehmerin

Hauptcharakterzug: Motiviert